Eine individualisierte Yogapraxis wirkt, indem Beschwerden gelindert oder behoben werden, Selbstheilungskräfte angeregt, das Leiden an der Situation verringert, die Selbstwirksamkeitserwartung gesteigert, die Selbsteinschätzung geschärft und eine Veränderung der inneren Einstellung zu sich selbst un dem eigenen Handeln erreicht wird.
Die Basis aller dem Yoga zugeschriebenen Wirkungen ist dabei das angemessene Üben und die dadurch in Gang gesetzten Prozesse der positiven Selbstrgulierung auf körperlicher und psychischer Ebene.
Yoga beeinflusst
* das Bewegungs – und Haltesystem
* die autonomen Steuerungssysteme
* das mentale System
..zu verstehen in ihrer tiefen Verbundenheit und Abhängigkeit voneinander.
(Yogatherapeutische) Impulse zur (Heilung):
Wir wissen heute, dass körperbetonte Übungsverfahren sich auf neuro-vegetative Regulationsprozesse auswirken. Durch das Praktizieren von Asanas lässt sich ein effektiver Zugriff auf das Ausbalancieren von Herzrhythmus, Blutdruck und Stressreaktionen erreichen.
Der Atem begleitet alle Bewegungen, verfeinert, koordiniert und verlangsamt sie. Eine solche Rhythmisierung der Bewegung in achtsamer Wiederholung scheint sich in bewonderer Weise zur Beeinflussung vegetativer, hormoneller und neuraler Steuerungssysteme zu eignen.
Unsere Fähigkeit, die Atmung bewusst zu steuern, ermöglicht uns einen dirketen Zugriff auf vegetative Funktionen.
MEDITATIVER ANTEIL DES YOGA
Man weiss heute, dass bei vielen chronischen Leiden angemessene Reparaturprozesse und Kompensationsmechanismen des Körpers durch eine schädigende Aktivierung der Stresshormone behindert werden. Eine regelmässige Meditation senkt nachweislich das Stressniveau. Das Besondere an der mentalen Aktivität während der Meditiation besteht in einer Qualität ungeteilter und entspannter Ausrichtung des Geistes.
Ein ganz besonderes Feld von Meditiationswirkungen betrifft zudem die Arbeit an der Persönlichkeit. Selbstbild, Selbstverständnis, Selbstbewusstsein, Akzeptanz, Perspektivenwechsel..
In der Meditation erfahrene mentale Einstellungen und Simmungen modulieren die menschlichen Regulationssysteme positiv, können also eine direkte Aktivierung heilender Resourcen bewirken.
Gerade bei chronischen Erkrankungen konnte man zeigen, welche positiven Wirkungen auf den Krankheitsverlauf von einem großen Vertrauen in die eigene Kraft ausgehen. Durch eigenes Üben wird eine positive Veränderung bewirkt. Das Gefühl, selbst wieder zum handelnden Subjekt zu werden und Einfluss nehmen zu können.
PERSPEKTIVENWECHSEL
Eine Krankheit vermittelt oft das Gefühl, ihr ausgeliefert und hilflos zu sein. Aus einem neuen Blickwinkel auf sich selbst zu schauen gelingt nicht von heute auf morgen; eine solche Sicht kann aber erlernt werden. Die Yogatherapie schafft Gelegenheit dafür im bewussten Üben.
In-Verbindung-Sein stärkt die Kräfte in einem Menschen, die Gesundheit und Heilung fördern. Dazu gehört das Sich-in-Verbindung-Fühlen mit dem eigenen Körper, der eigenen Kraft, der Selbstkompetenz. Das Vertrauen, dass ich in dieser Welt gehalten bin und es wieder gut wird.
(vs. innere Getriebenheit)
Yoga als Heilmethode ist im Wesentlichen ein Übungsverfahren. Die Praxis spricht den Körper und Atem eines MEnschen ebenso an wie seinen Geist, sein Fühlen, seine Wahrnehmung und seine Fähigkeit zur Ausrichtung – und verbindet diese verschiedenen Ebenen zu einem positiven Übungserleben. Das heilsame Potential von Yoga basiert auf experimentellem und veränderndem Lernen am eigenen System – einem Lernen, in dem sich über die Koordination von Körperübung, Atem- und Meditationstechnik eine direkte Regulierung vegetativer, hormoneller und neuronaler Steuerungssysteme erreichen lässt.